7 Okt 2021 — 20:00 Uhr

Alex Stolze & Field Kit (2G-Regelung)

Vorverkauf: 17€ zzgl. VVK-Gebühren

Abendkasse: tba

Konzertdirektion Palme, Wildling Shoes & Hamburger Morgenpost präsentieren:

Alex Stolze + Field Kit

Einlass: 20:00 Uhr / Beginn: 21:00 Uhr

(Das Konzert wurde vom Nachtasyl ins Häkken gelegt)

Der Konzertabend findet unter 2G-Regelungen statt. Bitte bringt einen amtlichen Nachweis zur vollständigen Impfung oder Genesung und euren Personalausweis mit.
Vor Ort müsst ihr euch dann digital oder händisch in die Kontaktverfolgung eintragen. Sonst kann kein Einlass gewährt werden.

Die aktuellen Hygienebestimmungen findet ihr hier: https://www.haekken.de/aktuelle-hygienebestimmungen/

Mit seinem zweiten Album Kinship Stories belebt der Geiger, Produzent und Songwriter Alex Stolze seine einzigartige Mischung aus Electronica, alternativem KammerPop und moderner Klassik neu. Die elf Tracks verleihen seinem Sound eine neue Ebene musikalischer Helligkeit und lyrischen Optimismus‘. Infektiöse Beats und eingängige Hooks kontrastieren mit der dunklen Stille seines Debüts und bringen seine Kompositionen – und ihre zugrunde liegende politische Botschaft – noch deutlicher ans Licht.

„Ich habe mich durch die Dunkelheit von Outermost Edge gearbeitet“, erklärt Alex. „Jetzt möchte ich das Glück des Lebens teilen, das ich gewählt habe.“ Er bezieht sich auf den Lebensstil, den er an dem einzigartigen Ort gefunden hat, an dem er arbeitet – einem abgelegenen Komplex ehemals ruinöser Gebäude in den halb verlassenen Grenzgebieten Ostdeutschlands. Hier haben Alex, seine Familie und Freunde Häuser wieder aufgebaut und ein florierendes Kreativzentrum geschaffen – einen Komplex aus drei Gebäuden mitten im Nirgendwo, in dem Alex‘ Label und Recording-Studio Nonostar Records sowie die künstlerischen Arbeitsplätze der Kollektive CargoCult und World e.V. untergebracht sind. Trotz der isolierten Lage erklärt Alex: „Ich bin mit der Welt verbunden. Menschen aus ganz Europa sowie aus dem Nahen Osten, Afrika und Amerika kommen hierher – sie sind alle Teil der Gemeinschaft, die wir hier aufgebaut haben.“

Diese einzigartige, sich verändernde Community wurde zur kreativen Inspiration für die Platte, die sich in ihrem Titel Kinship Stories widerspiegelt. Für Alex ist das alte Konzept der Verwandtschaft Kinship ein modernes Konzept, das Familie, Freundschaft und gemeinsame Werte beinhalten kann – ein Spiegelbild seiner Welt.
„Wir sind eine Großfamilie, zu der nicht nur meine Verwandten gehören, sondern auch die Menschen, denen ich sehr nahe stehe. Es ist auch eine Art zu leben, eine eigene Gesellschaft aufzubauen.“
Alex‘ Texte erzählen die Geschichten der Menschen, die ihm nahe stehen – von Orphan‘s tief empfundener Beschreibung eine Vater-Sohn-Beziehung, die ihre Verbindung nach dem „Auseinanderbrechen“ der Familie wiederentdecken, bis zu Sun in the Dark‘s Geschichte einer jungen Frau, die ihr Leben den anderen widmet: You care for the ones, who can’t be seen.

In The Way We Care beschreibt er die Art von Gesellschaft, von der er glaubt, dass Kinship (Wahlverwandtschaft) sie schaffen kann – eine Verpflichtung zu spiritueller Wahrheit, sozialer Gerechtigkeit und gemeinschaftlichem Einfühlungsvermögen. Der Song ist auch eine Hommage an den Mut, als jüdische Gemeinschaft in Israel und überall auf der Welt immer wieder neu anzufangen. In dem Video zum Song, welches Andrea Huyoff und Sarah Clara Weber in Israel gedreht haben, wird der tiefe Wunsch nach einem friedlichen Neuanfang und einem Überwinden der multiplen Traumata im Land deutlich.
Aber sein Optimismus wird auch von einem Gefühl der Dringlichkeit angetrieben – Babylon, geschrieben mit dem Texter und Kollegen Ben Osborn von Nonostar Records, beschreibt die Dunkelheit einer Welt, die diese Werte ablehnt – eine Landschaft, die „heimgesucht und ausgebrannt“ ist … ohne Vision „und brillant verstärkt von Anne Müllers filmischem Kontrapunkt-Cello.
Neben seiner zentralen politischen Botschaft bieten die Werke neue Perspektiven musikalischen Experimentierens. Aus seinen von Violine und Klavier geleiteten Kompositionen entstehen helle, tanzbare Beats und eingängige Synth-Hooks, die die Tracks mit einer Vielzahl von Einflüssen versehen, von Trip-Hop bis hin zu Dub und Grime. „Ich habe viel Einfluss in Südlondon gewonnen, wo ich mit dem Dramatiker Harold Finley zusammengearbeitet habe, um ein neues Musiktheater zu schaffen“, sagt Alex. Ab 2021 wird die Produktion an LULU dort beginnen.

An anderer Stelle fand er an unerwarteten Orten neue Mitarbeiter. Die Begegnung mit einer Gemeinschaft westafrikanischer Migranten in der ostdeutschen Kleinstadt Schwedt bot eine neue Quelle der Inspiration sowie der musikalischen und kreativen Verbindung, die im gemeinsamen Track Rucksack Song gezeigt wird, einer mehrsprachigen strukturierten Reise, die die Geschichte der schwierigen Migration eines Einzelnen erzählt mit Texten von Morlaye Bah und King Ali.

Trotz der Vielzahl kontrastierender Einflüsse und Klänge, die das Album darstellt, fühlt sich Kinship Stories bemerkenswert konsequent und bedacht an – ein Beweis für Alex‘ tiefes Engagement für sein Publikum: „Ich möchte die Zuhörer immer einladen, mit mir zu kommen“, sagt Alex, „Ich habe auch eine Verwandtschaft mit meinen Zuhörern. Sie sind ein Teil dieser Gemeinschaft.“
Wir freuen uns sehr, dass Alex Stolze uns Kinship Stories am 7. Oktober nun im zweiten Anlauf im Nachtasyl vorstellen wird. Als Support mit dabei ist die Berlinerin Field Kit, deren selbstbetiteltes Debut just heute auf Nonostar Records erscheint. Eine wundervolle Platte für Freunde von Aphex Twins‘ Klavierwerke oder die Streicher von Ólafur Arnalds.